Weihnachten 2009 und einige Gedanken zu iPhone Anwendungen
Der erste Weihnachtsfeiertag ist fast vorbei und ich fand etwas Zeit mich wieder etwas mehr mit meinem iPhone und der Software Entwicklung für das iPhone zu beschäftigen – obwohl man eigentlich die Kalorien vom gestrigen Essen eher verbrennen sollte ;-).
Zumindest hoffe ich, dass euer erster Weihnachtsfeiertag genauso schön war wie meiner hier und dass euer Geschenke-Korb schön gefüllt wurde ;-)
Beim Googlen im Netz viel mir heute jedenfalls wieder verstärkt auf, dass immer mehr Anwendungsentwickler bei iPhone Anwendungen auf die Vermarktung von Pinchmedia. Die Einbindung des Pinchmedia-Codes bedeutet allerdings für die Nutzer der Anwendung, dass sie absolut zum gläsernen iPhone Nutzer werden. Wer schon bei “einfachen” Werbenetzwerken und deren Cookies Angst bekommt, der sollte sich einmal anschauen, welche Daten Pinchmedia so aufzeichnet:
- Name und Version der gestarteten Anwendung
- Modell des Geräts auf dem die Anwendung ausgeführt wird
- Version des Betriebssystems
- Die dem iPhone oder iPods zugeordnete individuelle Kennnummer (UDID)
- Wann die Anwendung gestartet wurde
- Wann die Anwendung beendet wurde und damit auch die Laufzeit der Anwendung
- Ob das iPhone bzw. der iPod Jailbroken wurde
- Das Ergebnis eines Piracy Checks
- Falls die Anwendung GPS Funktionen verwendet, auch die Position an der sich der Nutzer befindet
- Falls Facebook Connect auf dem iPhone aktiviert wurde, das Alter und Geschlecht des Nutzers
Neben diesen Daten besteht noch für jeden Entwickler die Möglichkeit zusätzliche beliebige weitere Daten an Pinchmedia zu übermitteln. Die UDID Kennung wird übrigens direkt bei der ersten Aktivierung des iPhones oder iPods generiert und kann auch in iTunes angezeigt werden, wenn man in der Übersicht für das Gerät auf den Schriftzug “Seriennummer” klickt (ist kein sichtbarer Button, aber der Text ändert sich).
Ich meine, was soll man da noch sagen? Ich verstehe ja, wenn Entwickler – insbesondere auch von Gratis-Anwendungen – versuchen ein paar wenige Euro mit der Anwendung zu verdienen. Ich habe nichts dagegen, wenn man zum Beispiel einfache Werbung in einer Anwendung einblendet. Möglichkeiten gibt es hier genug und jeder Entwickler hat ja auch die Möglichkeit seine Software für wenige Cents anzubieten.
Wenn ein Entwickler allerdings meint mit Pinchmedia sein App versehen zu müssen, egal ob bei einer kostenlosen Anwendung (zum Beispiel Shazam), einer kostenlosen Testversion oder bei einer kostenpflichtigen Anwendung (wie zum Beispiel OffMaps), so kann ich nur jedem empfehlen um die Anwendung einen großen Bogen zu machen.
Nur wie kann der Anwender solche Software vor dem kaufen/downloaden erkennen? Genau das ist eines der größten Probleme die ich dabei sehe. In vielen Fällen ist bei iPhone Apps kein Software-Lizenzvertrag hinterlegt und selbst wenn dieser existiert, ist oft kein Hinweis auf die Auswertung von persönlichen durch Drittfirmen zu finden. Selbst nach der Installation bekommt der Nutzer absolut nichts von Pinchmedia zu sehen. Allerdings gibt es einen Weg, wie man sein eigenes Programmarchiv nach Pinchmedia Anwendungen durchsucht. Hierzu morgen mehr im Blog :-)
Im Endeffekt bleibt dem Nutzer nur die Kommentare sich vor der Installation einer Anwendung einmal ganz genau anzuschauen. Dabei gilt nicht nur die aktuellen Kommentare, sondern auch ältere anzuschauen. Nur so kann man halbwegs sicher sein eine Pinchmedia-Anwendung zu vermeiden. Leider sind wohl bei weitem nicht alle Anwendungen im iTunes Appstore gefunden worden, die mit Pinchmedia-Code versehen wurden.
Interessant wäre in dem Zusammenhang auch einmal die rechtliche Seite zu prüfen, da auch deutsche Entwickler soweit ich es sehen konnte zum Teil auf Pinchmedia setzen, wobei man sagen muss, dass die meisten Entwickler natürlich ohne solche zweifelhafte Methoden arbeiten. Vielleicht findet sich ja in der Blogsphäre jemand, der sich dem annimmt.
Nähere Informationen findet man zu diesem Thema übrigens auch auf folgender englischsprachigen Seite: http://i‑phone-home.blogspot.com/