Sie haben es getan — Opera Mini für das iPhone freigegeben

Opera Mini

Wow, ich hätte wirklich nicht darauf getippt, dass Apple über seinen eigenen Schatten springt. Im Februar dieses Jahres hatt Opera auf einer Messe überraschend mitgeteilt, dass man versuchen wolle Opera Mini auch auf dem iPhone anzubieten und dies obwohl Apple die Zulassungen von Anwendungen an strenge Bedienungen knüpft.

Vor wenigen Tagen war es nun soweit und Opera hatte seine iPhone Version an Apple zur Freigabe im AppStore übermittelt zusammen mit einer kleinen PR Aktion im Internet … und die iPhone Nutzer warteten.

Viele tippten darauf, dass Apple einen alternativen Browser nicht zulassen wird mit einem Verweis darauf, dass man zum Beispiel eine nicht dokumentierte Schnittstelle verwendet hätte.

Aber überraschenderweise kam es komplett anders. Heute berichtete zum Beispiel Golem, dass Apple den Konkurenzbrowser für den AppStore freigegeben hat. Der Browser kann nun kostenlos über den AppStore installiert werden.

Erste Tests auf meinem iPhone 3G zeigten, dass der Browser definitiv das Potential hat Safari von seinem prominenten Platz auf dem Springboard zu verbannen. Während Safari zwar ein Tick schneller startet, so spielt Opera nach dem Start seine Vorteile aus. Die Geschwindigkeit, mit der Opera Mini die Seiten darstellt ist absolut beeindruckend und lässt Safari zum Teil selbst beim neuen iPhone OS4 alt aussehen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Seiten über einen speziellen Proxy von Opera geleitet wird welcher die abgerufenen Seiten entsprechend optimiert. Das wechseln zwischen den einzelnen Tabs geht wirklich gut von der Hand und ist klasse gelöst. Die üblichen Gesten für Zoom etc. sind identisch zum Safari, sodass die Bedienung praktisch keine Umstellung bedeutet.

Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile. Im Vollbild-Modus kann man im Gegensatz zum Safari nicht direkt zum Seitenanfang fahren, indem man auf das obere Teil des Displays tippt. Tippt man eine URL etwas länger an, so besteht im Safari die Möglichkeit die URL per eMail zu versenden. Im Opera Mini fehlt diese Funktion. Was ebenso im Opera Mini fehlt ist zum Beispiel die Unterstützung von Location-Based Services in WebApps. Zu dieser Gruppe von Anwendungen gehört unter anderem Google Latitude, aber auch die Mobile Version von dein-ip-check.de.

Als Fazit kann man nur sagen, dass die Entscheidung von Apple durchaus positiv gewertet werden kann und man kann nur hoffen, dass Apple sein Entscheidungsprozess vielleicht überdacht hat. Für den Endanwender ist der alternative Browser auf jeden Fall ein Blick wert, denn die erwähnten Nachteile dürften in vielen Fällen nur eine geringe Rolle spielen.